Peruanische Identität und Inka-Kunst: Eine Jahrhundertelange Debatte

1930 löste die Einführung eines Kurses über Inka-Kunst an der Nationalen Hochschule der Schönen Künste in Lima eine heftige Kontroverse aus. Der Maler Antonino Espinosa Saldaña leugnete öffentlich die Existenz von Inka-Kunst und argumentierte, dass ihr der ästhetische Wert fehle. Diese Debatte drehte sich um den Aufbau der modernen peruanischen nationalen Identität und die Stellung der indigenen Bevölkerung in der Gesellschaft. Die indigenistische Kunstbewegung versuchte, die künstlerische Zukunft Perus im vorkolumbianischen Erbe zu verankern und ignorierte dabei das künstlerische Erbe der spanischen Kolonialherrschaft. Dieser scheinbar harmlose Kunstkurs spiegelte tiefe kulturelle Widersprüche und Identitätskrisen in der peruanischen Gesellschaft wider.