Französische Modernisten und die Massenmedien: Eine Hassliebe

Dieser Essay untersucht die komplexe Beziehung zwischen französischen Modernisten des 19. Jahrhunderts und den Massenmedien, insbesondere Zeitungen. Von Baudelaire bis Proust verabscheuten sie die negativen Auswirkungen von Zeitungen (z. B. Anstiftung zu Kriminalität, Unterdrückung von Literatur), waren aber gleichzeitig tief davon beeinflusst und nutzten deren Plattformen für Kreativität und Promotion. Zeitungen dienten sowohl als Schmelztiegel der Moderne als auch als Labor für literarische Innovation. Schriftsteller kämpften gegen sie, integrierten sie aber gleichzeitig aktiv in ihre Werke; Mallarmés bahnbrechendes Gedicht *Ein Wurf der Würfel wird den Zufall niemals abschaffen* wurde in der kommerziellen Zeitschrift *Cosmopolis* veröffentlicht. Letztendlich argumentiert der Autor, dass wir angesichts der Informationsflut des Internets aus den Erfahrungen der französischen Modernisten lernen können, indem wir die künstlerische Unabhängigkeit wahren und gleichzeitig neue Medien geschickt einsetzen.