Metaphorische Hirn-Sprache in der Psychiatrie: Eine historische und zeitgenössische Perspektive
Dieser Aufsatz untersucht die anhaltende Verwendung von "metaphorischer Hirn-Sprache" in der Psychiatrie, wobei psychische Erkrankungen mit vereinfachten Vorstellungen von Gehirnstruktur oder -dysfunktion erklärt werden. Von der Kritik zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch einflussreiche Persönlichkeiten wie Adolf Meyer und Karl Jaspers bis hin zu zeitgenössischeren Beispielen mit Forschern wie Paul Meehl und Nancy Andreasen verfolgt der Aufsatz das anhaltende Vorhandensein dieser metaphorischen Sprache. Trotz der Fortschritte in der Neurowissenschaft sind Ausdrücke wie "synaptischer Schlupf" und "gebrochenes Gehirn" nach wie vor weit verbreitet. Der Autor verwendet die Monoamin-Neurotransmitter-Hypothese als Fallstudie und hebt ihre Grenzen bei der Erklärung von Störungen wie Schizophrenie, Manie und Depression hervor. Eine reale Anekdote veranschaulicht die Auswirkungen solcher metaphorischen Erklärungen auf Patienten und die Öffentlichkeit. Der Aufsatz schliesst mit der Feststellung, dass die Suche nach externer Finanzierung und die Werbung für Medikamente die Verbreitung dieses Phänomens verschärft haben.